Forschungsprofil
Die Forschungstätigkeit des Instituts für Slawistik im Bereich der Sprachwissenschaft betrifft in erster Linie die Studienrichtungssprachen – Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Russisch, Slowenisch. In die Untersuchungen werden in geringerem Ausmaß auch andere slawische Sprachen einbezogen (Bulgarisch, Polnisch, Tschechisch, Altkirchenslawisch, Altrussisch, Burgenländisch-Kroatisch), sowie vergleichend auch nichtslawische Sprachen (Albanisch, Rumänisch usw.). Die Forschungen auf typologischer Ebene umfassen besonders die süd- und ostslawischen Sprachen sowie die Balkansprachen.
Forschungsprofil im Bezug auf Frauen- und Geschlechterforschung
Die Berücksichtigung von geschlechterspezifischer Sprachverwendung stellt einen integrativen Bestandteil sowohl bei linguistischer Feldarbeit, wie auch bei theoretischen Arbeiten dar. In formaler Hinsicht nehmen die slawischen Sprachen in Bezug auf diese Problematik eine Mittelstellung zwischen den germanischen Sprachen einerseits und Sprachen in Gesellschaften mit ausgeprägten traditionellen Normen und mit strenger sozialer Trennung (z.B. dem Japanischen) ein. Die Tatsache, dass viele slawische Sprachen trotz ähnlicher sozialer Tendenzen (z.B. die vom Feminismus herrührende Forderung nach Aufhebung sprachlicher Diskriminierung durch eine geschlechterneutrale Sprachverwendung) dem Deutschen gegenüber diametral verschiedene Wege gehen, ist ein Musterbeispiel für interkulturelle Unterschiede, auf die auch in der Lehre immer wieder exemplarisch hingewiesen wird.