Uni Graz > Geisteswissenschaftliche Fakultät > Institut für Slawistik
Letzte Bearbeitung: 02.04.2025 20:47
 

Jadwiga Stawnicka, Katowice




Русские способы глагольного де йствия и их перевод на немецкий язык

Die russischen Aktionsartenund ihre Übersetzung ins Deutsche

Univ. Prof. Dr. Jadwiga Stawnicka
Instytut Filologii Wschodniosłowiańskiej
WYDZIAŁ FILOLOGICZNY
Uniwersytet Śląski
jadwigastawnicka@wp.pl

13. April (Mittwoch) 2005
12,00-13,30
UR 1.052
Merangasse 70

 Jadwiga Stawnicka

Die Entwicklungstendenzen in der Lexik der polnischen Gegenwartssprache

In: Die sprachliche Situation in der Slavia zehn Jahre nach der Wende. Beiträge zum Internationalen Symposion des Slavischen Instituts der Universität Heidelberg vom 29. September bis 2. Oktober 1999. Hrsg. Baldur Panzer. Frankfurt am Main: Lang, 2000, 113 – 153.

Die politischen Wandlungen, die sich in Polen an der Wende der 80-er und 90-er Jahre vollzogen haben, führten dazu, daß sich Polen in einer neuen inneren und äußeren Situation befindet.

Die Entwicklung der Technik, die politischen Veränderungen und die wirtschaftlichen Wandlungen verursachen den Bedarf nach der Bildung von neuen Wörtern aus dem Bereich der Ökonomie, sowie von solchen, die die gesellschaftlichen Beziehungen, die gesselschaftlichen Einrichtungen und die Arten der politischen Verhältnisse, wie auch die Änderungen im Bereich der Gesellschaftsordnung charakterisieren. Die Veränderungen der Gesellschaftsordnung, tiefe kulturelle Umwandlungen im europäischen Ausmaß und die Eröffnung des Weges in den Westen verursachen sprachliche Veränderungen. Die Sprache – das System der zwischenmenschlichen Kommunikation – reagiert stark auf die Veränderungen. Michał Głowiński, Theoretiker und Literaturhistoriker, nennte diese Erscheinung „Umbruch im Funktionieren der Sprache” „Dort, wo Pluralismus in der Kultur und Politik herrscht, wo es Demokratie gibt, dort gibt es keine obligatorische Form.”[1]. Die Presse wird frei und sie reagiert auf verschiedene Veränderungen in der Lexik am schnellsten.

Das Thema meines Aufsatzes bildet die Erörterung der lexikalischen Änderungen im neuesten Polnisch, d.h. im Polnisch der Jahre 1989 – 1999. Ich widme meine Aufmerksamkeit der offiziellen Form der Sprache, d.h. der Standardversion des Polnischen[2]. Das Material stammt aus der gegenwärtigen Presse, den Aussagen der Sprachwissenschaftler aus dem „Poradnik Językowy” (Sprachlicher Ratgeber) und der „Język Polski” (Polnische Sprache), aus den Massenmedien, den öffentlichen Aussagen sowie aus dem „Indeks nowych wyrazów i znaczeń” (Index neuer Wörtern und Bedeutungen), das von der Arbeitsgruppe „Obserwatorium Językowe” (Sprachliches Observatorium) der Polska Akademia Nauk bearbeitet wurde[3]. Man beobachtet, daß sich die Lexik der gegenwärtigen polnischen Sprache sehr schnell erweitert. Grundsätzlich betreffen die nachstehenden Anmerkungen den nominativen Wortschatz. Ich beschäftige mich nicht mit der Problematik der Norm, weil man sie separat betrachten müßte, d.h. die vorliegende Abfassung hat deskriptiven, nicht normativen Charakter.

Die lexikalischen Innovationen werden nach den in der Lexik auftretenden Typen von Innovationsprozessen eingeteilt.

  1. Bereicherung der Lexik der gegenwärtigen polnischen Sprache durch Entlehnungen aus anderen Sprachen (vor allem aus dem Englischen);
  2. Bildungen von Neologismen und Okkasionalismen;
  3. Semantische Veränderungen bereits vorhandener Wörter („semantische Derivation”);
  4. Bereicherung der Lexik der offiziellen Sprache durch umgangssprachliche Elemente, Zusammenfall des offiziellen und des umgangssprachlichen Kodes, durch selten gebrauchte Wörter, Begriffe, Historismen.

Unter „Neologismen” versteht man Wörter, Ausdrücke, grammatische Formen, Bedeutungen, Syntaxkonstruktionen, die entweder neue, begründete und notwendige oder unbegründete und unerwünschte Elemente der Sprache darstellen (Urbańczyk 1994)[4]. Lexikalische Neologismen treten in der Sprache als Entlehnungen (Übertragung von Wörtern und Wortverbindungen aus anderen Sprachen), Wortbildungsneologismen (Bildung von neuen Wörtern mit Hilfe der in der Sprache bestehenden Wortbildungsmitteln), semantische Neologismen (Bereicherung des Wortschatzes durch neue Bedeutungen), phraseologische Neologismen (Bildung von neuen Phraseologismen, funktionell begründete Modifikationen von vorhandenen Phrasen) auf.

Unter dem Gesichtspunkt der Thematik kann man folgende Typen von Neologismen unterscheiden:

Entlehnungen aus der englischen Sprache

Die Einführung der freien Marktwirtschaft verursacht eine Expansion von Entlehnungen, insbesondere aus der englischen Sprache. Seit Anfang 90-ger Jahre beobachtet man, daß Englisch (eigentlich seine anglo-amerikanische Variante) sehr an Bedeutung gewonnen hat[5]. Anfang des 20. Jahrhunderts notierten die lexikographischen Quellen 250 Entlehnungen aus dem Englischen; bis 1994 betrug die Anzahl der Entlehnungen 1600, innerhalb des nächsten Jahres allein kamen ca. 100 weitere Lexeme (E. Mańczak- Wohlfeld 1995: 40) hinzu.

Der Begriff Entlehnung umfaßt den Prozeß der Übernahme von verschiedenen Elementen aus einer bzw. mehrerer anderer Sprachen[6]. Als unterste Stufe einer Entlehnungen betrachtet man das Zitationswort, das zum Fremdwort werden kann (Schippan 1984: 278). Das Fremdwort wird in unveränderter Formübernommen, die originale Schreibweise wird beibehalten, z. B. benchmarking ‘Feststellung, warum einige Unternehmen besser als andere funktionieren’; bungee jumping ‘Sprung mit befestigtem Gummiseil’; evidence-based medicine ‘Medizin, die sich auf Tatsachen stützt’; new line ‘moderne Systeme der Innenausstattung’

In der Anfangsphase der Veränderungen (Jahre 1990-1992) begannen sich die Entlehnungen den Weg ins Polnische zu bahnen. Seit 1993 kommt es zu einer richtigen „Attacke” des Englischen über die Massenmedien. Das fremde Wortgut paßt sich dem Polnischen in phonologischer, graphischer, morphologischer und semantischer Hinsicht an (Mańczak-Wohlfeld 1995: 16-17). Die Schreibweise der Wörter weist auf den Grad der Anpassung der fremdsprachigen Orthographie an die polnische hin. Manche Wörter behalten beide Schreibvarianten bei: z.B. compact//kompakt, hacker// haker, pixel// piksel, scanner//skaner. Das englische c wird durch das polnische k ersetzt, ck durch k, x durch ks, nn durch n. (Andere Ersetzungen: y ® j, u ® a, pp ® p, tch ® cz, v ® w, a® ej, ss ® s z.B. yuppi//japi, litchis//liczi, interface//interfejs, business//biznes[7]. Ein entlehntes Wort erhält die polnischen Flexionsmerkmale, übernimmt eine Genuskennzeichnung oder paßt sich dem polnischen Koniugationssystem an: z.B. roaming międzynarodowy (internationales Roaming), korzystanie z roamingu (Nutzung des Roaming), największy wybór notebooków na świecie (die größte Auswahl von Notebooks in der Welt). Wprost 03.03.1996 (Werbung für elektronische Geräte). Entlehnte Wörter werden in Wortbildungsparadigmen, Wortbildungsketten und sogar in Worfamilien eingeordnet. Fast alle entlehnten Lexeme betrachtet man als einfache Lexeme. Am häufigsten entstehen Adjektive mit dem Suffix -ow/y/, z.B. leasingowy ¬ leasing, monitoringowy ¬ monitoring, barterowy ¬ barter, patchworkowy ¬ patchwork, seltener mit dem Suffix -sk/i/ z.B. dealerski ¬ dealer, designerski ¬ designer. Zu der Gruppe desubstantivischer Substantive gehören z.B. Derivate mit dem Suffix -owiec: kempingowiec, – ist/a/ snowbordzista, -stwo: dealerstwo, -ka: dealerka. Es treten Substantive der Kategorie Nomina Actionis ohne verbales Glied in der Wortbildungskette auf: holdingowanie ¬ holding, baby-sittingowanie ¬ baby-sitting.

Es kommt zur Übertragung oder Einschränkung der Bedeutung aus dem Englischen, z.B. barter ‘Form des Außenhandels, die auf dem Austausch Ware gegen Ware beruht’ (eng. barter), franchising 1. ‘Form der Marktexpansion, bei der eine große Firma einem kleinen Unternehmen das Recht verkauft, unter ihrem Namen tätig zu sein’ (eng. auch ‘einer Privatperson oder Unternehmen verliehenes Recht oder Privileg’), peeling ‘Säuberung der Außenschicht des Gesichts durch Abreiben der Oberhaut und Beseitigung der hornigen Haut’ (eng. auch ‘Schälen von Obst oder Gemüse’)[8].

Die neuesten Entlehnungen, die verschiedene Lebensbereiche betreffen, sind Bestandteile folgender semantischen Gruppen:

  1. Sport: downhill ‘Fahrt mit entsprechend vorbereitetem Mountainbike’, skipping ‘Springen mit Springseil’, speedway ‘Aschenbahn’, streching ‘Dehnungsgymnastik’;
  2. Mensch und Gesellschaft: Personennamen: everyman ‘durchschnittlicher Mensch’, number one ‘der wichtigste Mensch’; professionelle und nicht professionelle Beschäftigungen: barkeeper ‘in der Bar arbeitender und Speisen vorbereitender Mitarbeiter’, killer ‘bezahlter Mörder’, baby-sitting ‘entgeltliche Versorgung der Kinder während der Abwesenheit ihrer Eltern’; reine Begriffe: orienteering ‘Orientierungslauf’; come back ‘Rückkehr zum früheren Stand’;
  3. Mode und Kleidung: cutaway ‘Männeranzugsart’, sweatshirt ‘Bluse mit langen Ärmeln, die als Sportkleidung getragen wird’. Nur in einem Modekatalog der Versandfirma „Bon prix” wurden folgende Begriffe gefunden: young-fashion, good-looking, T-shirt, new-line, sun & fun, night-wear, kids, young men’s fashion;
  4. Handel und Ökonomie: barter ‘Tausch einer Ware gegen eine andere’, label ‘Etikett, Marke’, leasing ‘Art der Ratenzahlung’;
  5. Nahrung: dressing ‘Salatsoße’, liczi/litch ‘asiatische Frucht mit Dornschale’, long/short drink ‘Alkoholgetränk, das im hohen (niedrigen) Glas angeboten wird’;
  6. Musik: rap, hot jazz;
  7. Transport: hatchback ‘fünftüriger PKW, in dem der Hintersitz leicht zu klappen ist, damit eine größere Ladefläche gewonnen wird’, intersity ‘luxuriöser Zug’;
  8. Computer: error ‘Fehler’, hacker ‘Person, die Computerdaten stiehlt und fälscht’, laptop ‘kleiner tragbarer Computer’, ploter//plotter ‘Diagrammzeichner’, skaner ‘Gerät, das Bilder aus dem Papier in den Speicher des Computers überträgt’;
  9. Technik/Kommunikation: CB-Radio ‘allgemeinzugängliche Radiofrequenz’, controlling ‘Steuern, Regulieren’, monitoring ‘ständige Beobachtung und Prüfung von Menschen oder Anlagen’;
  10. Kosmetik: deep cleaner ‘Mittel zur Hautsäuberung, das in die Haut bis zu einer gewissen Tiefe eindringt’, eye-liner ‘Kajalstift’, face-lifting ‘plastische Gesichts- und Halsoperation zwecks Faltenglätten’;
  11. Kunst: art-director ‘Manager für Kunstangelegenheiten’, patchwork ‘Flickwerk – Handarbeiten aus verschiedenen Stücken (oder Stoffstreifen)’;
  12. Politik: lobby ‘einflußreiche Personengruppe, die außerhalb des Parlaments Druck auf Behörden im Interesse von bestimmtenpolitischen oder industriellen Gruppen ausübt’, summit ‘Gipfelkonferenz’.
  13. Arbeit: recall ‘Wiedereinstellungsversprechen, falls das Unternehmen Mitarbeiter mit ähnlichen Qualifikationen einstellen wird’, freephone ‘Telefonieren auf Firmenrechnung’.
  14. Drogen: high umg. ‘Rauschzustand nach Drogenkonsum’, brownsugar ‘braunes Heroin’.

Im Handel und Dienstleistungssektor beobachtet man ein besonderes Interesse für englische Bezeichnungen. Diese Bereiche reagieren schnell auf wirtschaftliche Veränderungen. Die nachstehenden Beispiele entstammen einem aus Firmennamen und Firmenschildern zusammengesetzten Korpus:

  • Namen von Geschäften und Konfektionsfirmen: Baby Shop, Exclusiv Shop, Young Style (Konfektion), Jeans Style,
  • Lebensmittelgeschäfte: Non-Stop, Mini-market, Fruits,
  • Reisebüros: Comfort Lines, Scan Holiday, Super Tourists, Travel Agency,
  • Gastronomie: Snack Bar, Night Club, Caffe Cherry, Fast Food, Drink Bar, Grill Bar,
  • Spedition/Transport: Trans Service, Container Train, Euro International Spedition, Trans Border,
  • Sport: Fitness Club Center, Ski-Service, Fun, Sport Shop Sprint,
  • Computerdienstleistungen: Computer Service, Computerland, Computer Software Products, PC World Computer.

Unter Handels- und Dienstleistungsfirmen kommen Bildungen mit dem Element – land vor z.B. Opticland, Biuroland, Smykland (Kinderkleidung), Musicland.

Bildungen von Neologismen und Okkasionalismen

Wortbildungsneologismen wurden unter dem Gesichtspunkt der Ableitungsart in folgende Gruppen eingeteilt: präfixale Bildungen, Zusammensetzungen und suffixale Derivate.

Unter Derivaten mit Präfixen oder Quasi-Präfixen[9] treten am häufigsten Wörter auf, die die Morpheme anty-, de-/dez-, mini-, pseudo-, super- und re- enthalten. Diese Präfixe verbinden sich mit verbalen, substantivischen oder adjektivischen Basen und bilden Derivate, die folgende Bedeutung haben:

  1. anty- ‘Gegenüberstellung, das Entgegenwirken gegen die im Basiswort (meist Adjektiv oder Substantiv) ausgedrückte Sache’: antytotalitaryzm ‘Ideologie, die den Totalitarismus bekämpft’, antywirusowy program ‘Antivirusprogramm’;
  2. de- ‘Rückführung auf das Gegenteil dessen, worauf die Basis (Substantiv, Adjektiv oder Verb) hinweist’: dekomunizacja ‘Kaderpolitik, die die Einflüsse von Leuten des vorigen politischen Systems beschränkt’, deprofesjonalizacja ‘Änderung des Berufes’, depersonalizowa ‘jdn seiner Persönlichkeit berauben; entpersönlichen’;
  3. mini- ‘nicht groß, klein, kurz’: miniprzedsiębiorstwo ‘ein kleines Geschäft’, minipokoik ‘ein kleines Zimmer’, miniwykad ‘ein nicht lange dauernder Vortrag’;
  4. pseudo- ‘scheinbar, Schein-’: pseudobiznesmen ‘ein scheinbarer Geschäftsmann’ (verbindet sich mit Substantiven und Adjektiven): pseudoinicjatywa ‘eine Scheininitiative’, pseudomałżeństwo ‘Scheinehe’, pseudonowoczesne metody wychowania ‘nur scheinbar moderne Erziehungsmethoden’;
  5. super- (verbindet sich mit Substantiven und Adjektiven, mit heimischen und fremden Wortstämmen): superhit ‘Superhit’, supermarket ‘Supermarkt’, superoszczędność ‘Supersparsamkeit’, superszybki lot ‘ein superschneller Flug’, superlekkie papierosy ‘superleichte Zigaretten’, superudka z kurczaka ‘Superhähnchenschenkel’, superskóra ‘Superleder’, superreforma: ... [spadek inflacji] to najbardziej może wymierne osiągnięcie całej polskiej superreformy... Polityka 2.01.1999) .(...[der Rückgang der Inflation] ist vielleicht die meist meßbarste Errungenschaft der ganzen polnischen Superreform... ). Nach J. Miodek kann super folgende Wörter ersetzen: miły ‘nett’, przystojny ‘gutaussehend’, elegancki ‘elegant’, dowcipny ‘witzig’, koleżeński ‘kameradschaftlich’, dobry ‘gut’, zacny ‘ehrwürdig’, grzeczny ‘höflich’, szarmancki ‘scharmant’ (Miodek 1989)[10];
  6. re- ‘drückt aus, daß etw. wieder rckgngig gemacht, in den Ausgangszustand zurckgeführt oder von neuem hervorgerufen wird’ (verbindet sich mit Substantiven, Adjektiven, Verben): redefiniować ‘neu definieren’, reinwestować ‘reinvestieren’, relegalizować ‘wieder legalisieren’, repeerelizacja ‘Rückkehr zu der kommunistischen Politik in der Volksrepublik Polen’.

Darüberhinaus begegnet man auch anderen präfixalen Derivaten und Zusammensetzungen des Typs:

  • a- ‘gegen, entgegengesetzt, im Gegenteil, umgekehrt’, das sich mit substantivischen und adjektivischen Basen verbindet: afilozoficzny umys ‘unphilosophischer Geist’, asolidarnościowa postawa ‘Einstellung gegen die Gewerkschaft Solidarność’;
  • arcy- ‘sehr, ungewöhnlich, außerordentlich’: arcypraktyczny człowiek ‘ein außerordentlich erfahrener Mensch’, arcyspec ‘ein außerordentlicher Spezialist’;
  • auto- ‘etwas, was mit einem Auto verbunden ist’. Das Wortbildungsmorphem tritt meistens als erstes Glied (übergeordnet) auf, das zweite Glied charakterisiert es und gibt an, um welche mit dem Auto verbundene Tätigkeit es geht (Geschäfte mit Wagenersatzteilen, Distributionsfirmen, Ersatzteile und Autozubehör). Nach G. Sawicka (Sawicka 1995: 38-49) gibt es folgende Verbindungen, die dieses Glied enthalten: AUTO + polnisches Substantiv, z. B. Auto Szyby ‘Autoscheiben’, Auto-Usługa ‘Autodienstleistung’, Autoobsuga ‘Autokundendienst’, Auto-naprawa ‘Autoreparatur’, Autotechnika ‘Autotechnik’, Auto-mechanika ‘Automechanik’, Auto-Remont ‘Autoreparatur’, Autopomoc ‘Autoabschleppdienst’; AUTO + Fremdwort z.B. Auto-Service (auch Auto-Serwis, Auto-Servis, Auto-serwice), Auto-Komplex ‘komplexe Autodienstleistungen’; AUTO + der Name des Inhabers z.B. Auto-Michał, Auto-Wysocki;
  • auto- ‘selbst, eigen’: autokreacja ‘Selbstschöpfung, Aufbau eines Image’, autotransformacja ‘Selbsttransformation’;
  • eko- ‘ökologisch’: ekofundusz ‘Ökofundus’, ekoklęska ‘ökologische Katastrophe’;
  • eks- ‘Ex-, ehemahlig’: ekslider ‘ehemaliger Leader’, ekskomunista ‘Ex-Kommunist’, eksprezydent ‘Expräsident’, ekssupergwiazda ‘Ex-Superstar’;
  • ekstra- ‘extra-, außerordentlich, besonders’: ekstrakomfortowy samochód ‘ein äußerst bequemer, extrakomfortabel PKW’, ekstrazapaśnik ‘ein besonderer Wettkämpfer’;
  • euro-‘europäisch; mit Europa verbunden’ (wird Substantiven hinzugefügt): europesymizm ‘Haltung, die Wirtschaftsintegration der europäischen Länder negativ sieht; Europessimismus’, eurosceptycyzm ‘Euroskeptizismus’, eurostrach ‘Furcht vor der europäischen Vereinigung’, euronadzieja ‘Hoffnung auf die europäische Vereinigung’;
  • mikro-‘sehr klein’: mikrokomputer ‘Mikrocomputer’, mikrouszkodzenie ‘kleine Beschädigung’, mikroruch ‘eine diskrete Geste’;
  • neo- ‘etw. oder jd., das/der in ähnlicher Form früher schon einmal vorhanden war und neu entdeckt worden ist’. Manche Wörter sind emotional gekennzeichnet und weisen eine pejorative Konnotation auf z. B. neopopiwek ‘neue Version der Steuer, neu festgelegte Steuer auf Entlohnungen’, neokomunizm ‘Neokommunismus’: Tak więc neokomunizm to przystosowana do demokracji akcja polityczna na bazie wcześniejszych instytucji komunistycznych. Czy jest to ciągle to samo? Życie Warszawy 98/2, S. 92. (Also bedeutet Neokommunismus eine an die Demokratie angepaßte politische Aktion auf der Basis der früheren kommunistischen Institutionen. Ist das immer dasselbe?);
  • post- ‘auftreten, existieren nach der Beendigung dessen, was der Wortstamm nennt’. Das Element verbindet sich mit substantivischen und ajektivischen Wortstämmen: postkomunistyczna Polska;
  • pro- ‘für das im Basiswort inhaltlich Ausgedrückte sein, dem im Basiswort inhaltlich Ausgedrückten zustimmen’: proeuropejski ‘positive Einstellung zur Europäischen Union’;
  • tele- ‘ein Zusammenhang mit der Fernsehen’ (verbindet sich mit Substantiven): telenowela ‘eine Novelle im Fernsehen’, tele-shopping ‘Fernseher und Computer in einem’, telekomputer ‘Fernseher und Computer in einem’;
  • quasi- ‘fast wie das im Basiswort inhaltlich Ausgedrückte’: quasimałżeństwo ‘keine richtige Ehe’, quasiporadnik ‘Quasiratgeber’, quasirodzina ‘keine echte Familie’;
  • wideo-/video- ‘Zusammenhang mit der Technik der Videu-Aufzeuchnung’ (verbindet sich mit Substantiven)[11]: videofilmowanie ‘Videofilmen’, videokamera ‘Videokamera’, wideofan ‘Videofan’, wideoserwer ‘Videoserver’.
    Mitunter begegnet man auch anderen Zusammensetzungen mit dem ersten Glied narko-: narkobiznes ‘Drogen-, Rauschgiftgeschäft’, narkodolary ‘Drogendollars’, narkohandlarz ‘Rauschgifthändler’; porno-: pornobiznes ‘Pornogeschäft’, pornokasety ‘Pornokasetten’, pornofilm ‘Pornofilm’.
    Unter präfixalen Derivaten mit heimischen Präfixen und Zusammensetzungen mit heimischen Gliedern kann man Derivate nennen, die folgende Präfixe und Glieder erhalten:
  • midzy- z.B. międzygrupowe porozumienie ‘Verständigung zwischen zwei oder mehreren Gruppen’, międzyśrodowiskowe pismo ‘Zeitschrift, die für viele Gesellschaftsschichten vorgesehen ist’;
  • nad- ‘eine (positiv oder negativ bewertete) gesteigerte Ausprägung des im Basiswort inhaltlich Ausgedrßükten’ (bildet Wörter nach dem englisch-deutschen Muster): nadambicja ‘Ambition in einem zu hoch empfundenen Ausmaß’, nadaktywność ‘Überaktivität’; nadsystemowe uwarunkowania ‘Bedingungen, die von einem bestimmten politischen System unabhängig sind’;
  • nisko- ‘kleine Anzahl dessen, was der Stamm des zweiten Teils des Wortes nennt’: niskozarabiające rodziny ‘wenig verdienende Familien’ oder ‘schwache Intensität der Eigenschaft, die mit dem zweiten Glied genannt wird’: niskowydajny pracownik ‘leistungsschwacher Arbeiter’;
  • ogólno- ‘Allgemeinheit, Allgemeincharakter dessen, was der Stamm des zweiten Glieds nennt’: ogólnokościelna debata ‘allgemeinkirchliche Debatte’, ogólnoideologiczna tematyka ‘allgemeinideologische Thematik’;
  • pod-, prze-, od-, u-, niby- (niby-kulturalna współpraca ‘scheinbare kulturelle Zusammenarbeit’, niby-demokratyczna partia ‘eine scheinbar demokratische Partei’), nie- (wird durch das Präfix anty- verdrängt): niekonwencjonalne nośniki energii ‘unkonventionelle Energieträger’);
  • samo- ‘ohne Hilfe anderer, ohne Begleitung; in eigener Person, persönlich’: Samodestruktywne zachowanie wielu osób świadczy o tym, że zdrowie wcale nie jest dla nich w praktyce najważniejsze.(Wprost 03.03.1996/9, S. 45) Das selbstzerstörerische Verhalten von vielen Personen zeugt davon, da in der Praxis die Gesundheit für sie überhaupt nicht am wichtigsten ist.
  • współ- ‘eine mit jemandem gemeinsame Eigenschaft’: wspópłacenie przez pacjenta ‘Eigenbeteiligung des Patienten’ („Wprost“ 31.03.1999/13)

Suffixale Derivate

An Substanviven mit polnischen Suffixen, die Personen bezeichnen, kann man folgende Gruppen nennen:

  • Personnen nach ihrer Ttigkeit mit polnischen Suffixen (vor allem mit Suffixen -owiec, -acz-, -arz) und fremden Suffixem (vor allem -ista/-ysta): -owiec: internetowiec ‘Person, die sich auf das Internet spezialisiert hat’, komputerowiec ‘Person, die Computer bedient’, marketingowiec ‘jemand, der sich mit Marketing beschäftigt’, NIK-owiec ‘Mitglied der Generalkontrollkammer’; -arz: kiniarz ‘Kineast’, golfiarz ‘Golfer’; -ista/-ysta: generalista ‘jemand, der Tatsachen generalisiert, verallgemeinert’, galerzysta ‘Galerist’, internecista ‘Internetspezialist’, hotdogista ‘jemand, der Hot-dogs verkauft’, -er: aukcjoner ‘Person, die Auktionen durchführt, dynamitier ‘ein Revolutionär, der Dynamit verwendet’, ambicjoner ‘jemand mit großer Ambition’; -or: restrukturyzator ‘Person, die Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur durchführt’; dynamizator ‘jemand, der etw. intensiviert, belebt’; -yk/-ik: atomistyk ‘Person, die sich auf Kernphysik spezialisiert’, geosynoptyk ‘ein Meteorologe, der Klima und Wetter auf der ganzen Welt untersucht’; -ant: koalicjant ‘Koalitionsmitglied’, depresjant ‘Person, die in einen depressiven Zustand verfallen ist’;
  • Personen, nach ihrer typischen Merkmalen (Suffix -ec): dociekliwiec ‘ein tiefgründiger Mensch’, nietypowiec ‘ein untipyscher, ungewöhnlicher Mensch’. Einige Derivate können als präfixal-suffixale Derivate aufgefaßt werden, z. B. mit dem Prffix bez-: bezkartkowiec, ‘Person, die keine Lebensmittelkarten bekommen hat’, bezkompromisowiec ‘ein kompromißloser Mensch’, bezkrajowiec ‘ein Staatenloser’;
  • Personen, die Besitzer einer Sache sind, z. B.: butikarz ‘Besitzer eines Kleidungsgeschäfts (einer Boutique)’;
  • Personenbezeichnung als Objekt der Handlung: przeszczepieniec ‘Empfänger eines Transplantationsorgans’

Substantive, die eine Geisteshaltung ausdrücken, insbesondere im Sinne einer politischen oder philosophischen Lehre, erhalten das Suffix -izm/-yzm (sie sind auch von Namen von Politikern abgeleitet): bierutyzm (von Bierut) ‘totalitäre Machtausübung in der Zeit, als Bierut Präsident Polens war’ (vgl. wałęsizm ¬ Lech Wałęsa, gierkizm ¬ Edward Gierek, falandyzm ¬ Lech Falandysz ‘Name des juristischen Beraters von Lech Wałęsa’).

Substantive, die einen Gegenstand bezeichnen, lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

  • Substantive, die einen Gegenstand bezeichnen, der die vom motivierenden Verb bezeichnete Handlung ausführt (vor allem Maschinennammen) mit dem fremden Suffix -or und dem heimischen -arka: emitor ‘etwas, das Energie emittiert’, emulator Fachwort ‘ein Computerprogramm, zur Nachbildung eines Computersystems auf einem anderen’, metkarka ‘Preisauszeichner’, laminarka ’Laminiergerät’, niszczarka ‘Aktenvernichter’;
  • Substantive, die eine Arbeitsstätte bezeichnen: majonezownia ‘Mayonnaisefabrik’, niszczarnia banknotów ‘Fabrik, wo alte Geldscheine vernichtet werden’.

Abstrakta bezeichnen Merkmale, die charakteristisch für jemanden oder etwas sind (Derivate mit dem Suffix –(n)ość): kuriozalność ‘Kuriosität’, Okkas. operowalność ‘Möglichkeit zu operieren’, manipulacyjno ‘gezielte Einflußnahme’. Unter anderen Beispielen wären nachfolgende zu nennen: kontrrewolucyjność ¬ kontrrewolucjonista ‘Kontrrevolutionär’, agenturalność ¬ agentura ‘Geheimdienst’. Hierzu gehren auch Derivate mit dem Suffix -ość, die von geographischen Namen abgeleitet sind: angielskość ’Besitz von typisch englischen Merkmalen’, bawarskość (Bayerlichkeit) ‘das, was bayerisch ist’ und Namen von Fachgebieten (Derivate mit den Suffixen -yka/-ika, -stwo): gastronautyka Spec. ‘Gastronomieteil, der sich auf Speisezubereitung für Astronauten spezialisiert’, abażurnictwo ‘Lampenschirmherstellung’, menadżerstwo ‘Management’.

Substantive, die Handlungen bezeichnen erhalten die heimischen Suffixe -enie, -anie: kelnerowanie ‘das Kellnern’, napszczelenie Okkas. ‘räumliche Bienenschwarmaufteilung’, oder das fremde Suffix: -acja und seine Erweiterungen -izacja/-yzacja . Dieser Typ ist sehr produktiv im Bereich der Bildung von Substantiven der Kategorie Nomina Actionis von fremden Verben mit dem Suffix -owa/ć/ z.B. symulacja ‘Simulation’ ¬ symulować ‘simulieren’, prezentacja ‘Vorstellung’ ¬ prezentować ‘präsentieren’. Diese Substantive werden heutzutage so gebildet, daß das verbale Glied in die Wortkette übergeht. Sie nennen Handlungen oder Prozesse. Einige Beispiele: mikrokomputeryzacja ‘Mikrokomputerisierung; Einführung von Microcomputern in alle Lebensbereiche’ ¬ mikrokomputer ‘Microcomputer’; cyfryzacja ‘Digitalisierung; Ersetzung der analog notierten Information durch Information, die mit Ziffern notiert wird’ ¬ cyfra ‘die Ziffer’; aprecjacja ‘Anstieg der Kaufkraft der Währung eines Landes, sowie Anstieg des Wertes der Währung im Verhältnis zu anderen Währungen’; komunizacja ‘Einführung der kommunistischen Gesellschaftsordnung, Verbreitung der kommunistischen Ideologie’ ¬ komunizm ‘Kommunismus’; satelizacja ‘Satellisierung; etwas zum Satelliten machen’ ¬ satelita ‘der Satellit’; konstytucjonalizacja ‘Konstitutionalisierung’ ¬ konstytucja ‘die Verfassung’, macdonaldyzacja społeczeństw, życia kulturalnego ‘Unifizierung im Kulturleben; Mangel an Individualität’.

Unter Substantiven mit dem Suffix -izacja/-yzacja treten Substantive auf, die von Eigennamen motiviert werden z.B. breżniewizacja ‘Einführung eines Machtsystems, dessen Vorbild das politische System in der Sowjetunion von Brežnew ist’, labudyzacja ‘Tätigkeit von Barbara Labuda’, und von geographischen Namen, z. B. bałkanizacja (von Balkan) ‘Balkanisierung’, azjatyzacja (von Asien) ‘Verleihen von asiatischen Merkmalen, Einführung der asiatischen Zivilisation’. Dieses Suffix ist eines der produktiven Formanten der gegenwärtigen polnischen Sprache[12].

Zu anderen fremden Suffixen gehören: das Suffix -ing (das im Polnischen trennbare, aber nicht wortbildungsmäßig motivierte Wörter bilden kann): marketing ‘Marketing’, leasing ‘Leasing’, monitoring ‘Monitoring’, kanioring ‘Canyoning’ (Polityka 29.01.1999, S. 79), das Suffix -ada: azjada ‘Sportkämpfe asiatischer Länder’, clownada ‘Auftritt des Clowns’ und das Suffix -alia: europalia ‘kulturelle Veranstaltungen der EU, die in einer europäischen Stadt stattfinden’ (Namen von Veranstaltungen).

In Namen von Firmen, Geschäften Büros, Agenturen, Großhandlungen erscheinen Quasi-Formanten, unter denen das Element -ex besonders verbreitet ist, z.B. Katimex, Matex, Żalux ‘Montage von Jalousien’, Gamex, Budimex sowie andere Quasi-Formanten Fenix, Imalux, Informix. Manchmal werden sie vom Namen des Inhabers abgeleitet z. B. Stachurex ¬ Stachurski. (Zimny 1995: 242-243, Przybylska 1992: 138-150)[13].

Bei Verben kann man präfixale und präfixal-suffixale Bildungen mit den Präfixen do-, u-, za- nennen, z. B. dopolityczniać ‘politisieren’; upublicznić ‘etwas allgemein bekannt machen’, uwyraźnić ‘verdeutlichen’, upopularyzować ‘populär machen’; zadekretować ‘dekretieren’, sowie suffixale z.B. absurdalizować ‘etwas zum Nonsens machen’, motorolować ‘Motorola-Telefon benutzen’.

Als Tendenz zur Őkonomisierung kann man Univerbierung, d.h. Umwandlung einer analytischen in eine synthetische Form, Entwicklung einer Wortgruppe zu einem Wort nennen

z.B. komórka ¬ telefon komórkowy ‘Handy’, jednoprzejazdówka ¬ bilet jednoprzejazdowy ‘Einzelfahrschein’.

Semantische Veränderungen bereits vorhandener Wörter („semantische Derivation”)

Die semantische Derivation bezeichnet einen Mechanismus der Bedeutungserweiterung des Wortes um ein neues Semem, so daß eine neue Bedeutunskomponente entsteht. Viele Wörter erweitern ihre Bedeutungen auch unter dem Einfluß fremder Sprachen. Ebenso findet ein Prozeß des Transfers der Bedeutungen aus Fachsprachen in die Allgemeinsprache statt. Die Sememe verändern sich nach ihrer Anzahl, Anordnung und Qualität. Die Übertragung der Bedeutungsschattierungen aus der Fachsprache zieht auch die Veränderung von Konnotationen (negativen oder positiven) nach sich. Einige Beispiele können es veranschaulichen.

Die Bedeutungserweiterung des Wortes filozofia ‘Philosophie’ führt zur folgenden Bedeutung: ‘Konzeptionen, Ideen, die die Grundlagen für etwas bilden’ z.B. interpretować filozofię dokumentu (Wprost 1.03.1992, S. 23) (‘Philosophie eines Dokuments interpretieren’ – es handelt sich dabei um Grundlagen der volkswirtschaftlichen Politik). Das Wort opcja ‘freie Wahl, Alternative’ läßt sich im Sinne einer ‘Auffassung, Standpunkt, Einstellung’ und auch als ‘eine von vielen Möglichkeiten’ verwenden.

Eine eigene Gruppe unter den Neubildungen bilden Entlehnungen, die ihre Bedeuteungen im Kontext erweitern. Das Wort hit ‘Schlager’ erhält zur der Bedeutung ‘modernes Lied, Schlager’ zusätzlich eine andere Bedeutung ‘ein erfolgreicher Artikel’: Odkryj nasze hity na sezon letni. (Entdecke unsere Schlager für Sommersaison); ... najnowsze hity sygnowane, czyli najnowocześniejszego kształtu żagle (Magazyn... 99/5, S. 18) (...die neuesten signierten Hits, d.h. die Segel, die die modernste Gestalt haben...). Das Wort fan hat nicht nur die Bedeutung ‘Musikgruppen-, Sänger-, Sportfan’, sonder auch die allgemeine Bedeutung ‘begeisteter Anhänger von etwas’: Być fanem czytania. Das Wort test nimmt auch die allgemeine Bedeutung ‘Probe, Prüfstein’ an z.B. Test rynku. ‘Marktprobe’. Poszukujemy chętnych do testowania kamer. (Wir suchen Kandidaten für Kameraprüfungen). Die Verben definiować, kreować, eliminować erweitern ihren Anwendungsbereich unter dem Einfluß des Englischen (Markowski 1992: 156-160), z. B. bei der Anwendung des Wortes definiować hat sich die Bedeutung ‘bezeichnen, bestimmen’ entwickelt. [USA i Kanada] ... odmówiły zdefiniowania reguł ograniczających ryzyko związane z organizmami genetycznie zmodyfikowanymi. (Rzeczpospolita 22.06.1999) (Amerika und Kanada haben es abgelehnt, die Regeln zu definieren, die das Risiko einschränken, das mit genetisch modifizierten Organismen verbunden ist).

Ein anderer Typ des Bedeutungswandels ist die Veränderung der Qualität der Sememe, d.h. die Veränderung ihrer Konnotationen in Form von Meliorisierung oder Pejorisierung. (Satkiewicz 1993:37-42, Dąbrowska 1993: 27-31). Die Wörter Europejczyk, europejski (poziom życia), powrót do Europy haben nicht nur neutrale Bedeutungen, sondern gewinnen positive Bedeutungen ‘die Eröffnung von Wegen in der Außenpolitik Polens’, ‘europäisches Existenzniveau; hohes Niveau’, werden aber auch negativ beurteilt als ‘Furcht vor fremden Einflüssen’. Powrót do Europy ‘die Rückkehr nach Europa’ bedeutet eine Rückkehr zu den Werten der Europäischen Staatengemeinschaft, eine Pflege der allgemeineuropäischen Werte nach der Phase des Totalitarismus und der Isolation. Die Wörter: komunizm, komunistyczny, komunista, manipulacja, manipulować bekommen nach der Umwertung vieler Begriffe negative Färbungen. Das Wort propaganda, das eine negative Konnotation bekam (socjalistyczna, oficjalna propaganda ‘die sozialistische, offizielle Propaganda’), tritt erweitert auf als ‘sprachliche Kniffe in einer Diskussion, die unlogisch sind’ (vgl. auch propaganda sucesu). (Borkowski 1995:51). Das Wort partia ‘Partei’ verlor ihre negative Konnotation, anstatt sekretarz partii wird das Wort lider ‘Leader’ verwendet. Auch das Wort rewolucja ‘Revolution’ erwarb eine positive und das Wort kontrrewolucja eine negative Wertung.

Bereicherung der Lexik der Standardsprache durch umgangssprachliche Elemente, selten gebrauchte Wörter, Begriffe und Historismen

Die Tendenz zur Demokratisierung der gegenwärtigen polnischen Sprache zeigt sich durch die Verwendung umgangssprachlicher Elemente in der Standardsprache. Der Verfall der kommunistischen Regierung und die freien Parlamentswahlen und die Demokratisierung des politischen Lebens führten zur Redefreiheit im wörtlichen Sinne (Satkiewicz 1994: 125).

Das Erscheinen mancher Wörter war eng mit den politischen Ereignissen der letzten Zeit verbunden. Der Kampf gegen den politischen Gegner erfolgt durch Schimpfworte. Die Programmunterschiede zwischen den verschiedenen Parteien, der heftige Kampf um die Macht und häufige Auseinandersetzungen zwischen Politikern führen zu einer Erscheinung, die man als Etikettierung (etykietowanie) bezeichnen kann (Kochan 1994: 85-89) Die erste Regierung der „Solidarność” wurde „neue Nomenklatur” genannt. Wer nicht dafür war – war dagegen. Der Dialog wurde in einen Monolog umgewandelt (Dąbrowska 1993: 23). Wer z.B. gegen das Abtreibungsgesetz war, wurde ‚Mörder’ genannt. Ein anderes Beispiel ist die Äußerung des Abgeordneten Janusz Korwin Mikke: „Rząd rżnie głupa.” (Die Regierung spielt den Dummen), für die er den Preis „Srebrne usta” (Silberner Mund) erhalten hat. Andere Beispiele für diese Erscheinung sind die Äußerung von Leszek Moczulski: „W sejmie są złodzieje i inni przestpcy” (Im polnischen Parlament befinden sich Diebe und andere Verbrecher) oder ein Titel in der „Gazeta Wyborcza” (1995/197) Oleksy łże. (Oleksy lügt). Man kann auch Derivate mit dem Suffix -uch nennen, die pejorativen Charakter haben z.B. komuch ¬ komuszyć[14] (Wierzbicka 1990: 15-19). Die pejorative Funktion verstärkt auch die Paronomasie olszewik (¬ Jan Olszewski) – bolszewik, udecja (¬ Unia Demokratyczna) – ubecja. („Poradnik Językowy” 1995: 7-8, Kudra 1996: 35-44). Das Wort oszołom ist 1992 sehr populär geworden. Es bezeichnet eine Person, die fanatisch von einer Idee beherrscht ist, einen Politiker, der mit Worten spielt und dem Hörer die Fähigkeit des logischen Denken abspricht.

Als umgangssprachliche Elemente in der Sprache der Politik muß man auch deappellative Derivate nennen, die von den Namen der Politiker abgeleitet sind. Das sind vor allem suffixale Derivate, die Befürworter oder Mitglieder einer Partei bezeichnen, z.B. mit dem Suffix -owiec: kuroniowiec ¬ Jacek Kuroñ, urbanowiec ¬ Jerzy Urban, lepperowiec ¬ Andrzej Lepper, wałęsowiec ¬Lech Wasa, mit dem Suffix -yst/a/: labudysta ‘ein Gegner des Abtreibungsgesetzes’ ¬ Barbara Labuda, mit dem Suffix -ik olszewik, olszewiki ¬ Jan Olszewski.

Die Univerbierung: kuroniówka 1. ‘Suppe, für Arme, die auf Anregung von J. Kuroń ausgegeben wurde’ (nach grochówka, fasolówka); 1. ‘Arbeitslosenunterstützung’ (nach dniówka, tygodniówka); wałęsówka 1. ‘Datscha von L. Wasa’; 2. ‘Lohnerhöhung, die durch die Bemühung von L. Wasa erreicht wurde’. Auf diese Weise bilden sich auch Derivate, die das Gebiet des gesellschaftlichen Lebens betreffen, z.B. rządówka ‘prasa rządowa’ (Regierungspresse), budżetówka 1.‘Institutionen, die durch Staatsbudget finanziert werden’; 2. ‘Angestellte, die in diesen Institutionen arbeiten’.

Wiederverwendung von altem Sprachgut

Unter den neuen Bedingungen, die durch den politischen Wandel in Polen nach 1989 entstanden sind, kam es u.a. auch zur Wiederaufnahme von altem Sprachgut. Die wiederverwendeten Termini gehören zur gesellschaftlich-politischen und wirtschaftlichen Lexik (Walczak 1998: 107-116). Die Gesamtheit des als wiederverwendete Lexik bezeichneten Sprachgutes kann man in folgende Gruppen einteilen:

  • Wörter, die die heutige polnische Realität betreffen: Rzeczpospolita (als Ellipse Rzeczpospolita Polska – Republik Polen), powiat (Kreis) ‘Verwaltungseinheit des Staates’, giełda (Börse), akwizytor (Akquisiteur) ‘in der Akquisition beschäftigter Mitarbeiter einer Firma’, komiwojażer ‘Geschäftsreisender, Außendienstmitarbeiter’;
  • Wörter, die der religösen Lexik und Phraseologie angehören: Wszystkich Śwęitych ‚Allerheiligen’, Święty Mikołaj ‚Nikolaustag’;
  • Wörter, die zur Zeit der Volksrepublik Polen als „politische“ Archaismen galten, z. B. prezydent ‘Präsident’, systemprezydencki ‘Präsidentensystem’, veto prezydenckie ‘Präsidentenveto’. Man kann nicht nur eine wesentliche Steigerung der Häufigkeit des Wortes Parlament in Texten beobachten, sondern auch von Wortverbindungen, zum Beispiel opozycja parlamentarna ‘parlamentarische Opposition’. Diese Wortverbindungen waren vor dem politischen Wandel nicht zulässig;
  • Wörter, die aus der Zeit vor 1939 stammen: burmistrz ‘Bürgermeister’, prezydent ‘Präsident’ (im Sinne des Staatspräsidenten), wojewoda ‘Woiwode’ ‘Vertreter der Staatsverwaltung’, starosta ‘Starost, Kreisvorsteher’;
  • Wörter, die negative Wirtschaftserscheinungen betreffen. Diese Wörter wurden zur Zeit der Volksrepublik Polen vermieden, es sei denn im historischen Sinn: z. B. inflacja ‚Inflation’, hiperinflacja ‚Hyperinflation’, kryzys gospodarczy ‚Wirtschaftskrise’, cenzura ‚Zensur’, recesja ‚Rezession’, bezrobocie ‚Arbetslosigkeit’, opozycja ‚Opposition, Gegenpartei’.

Zusammenfassend kann man vor allem die Tendenz zur Internationalisierung des lexikalischen Systems der gegenwärtigen polnischen Sprache feststellen. Die Internationalisierung erscheint als Übernahme entlehnter, trennbarer, wortbildender Wörter, die nicht motiviert sind, bei denen man aber fremde Morpheme (z.B. Substantive, die Personen bezeichnen mit dem Suffix -ysta/-ista, Substantive, die Handlungen bezeichnen, mit den Suffixen -acja, -ing, Namen von politischen und ideologischen Richtungen mit dem Suffix –izm/-yzm) aussondern kann. Die Übernahme von Fremdwörtern wird zum Ausgangspunkt der Bildung von ähnlichen Zusammensetzungen in der polnischen Sprache sowie zur Bildung von Wörtern, die mit Hilfe von polnischen Morphemen motiviert sind. Es kommt auch zur Bedeutungserweiterung von Wörtern. K. Waszakowa stellt die Tendenz zum Verschwinden von wirklichen Derivationsprozessen fest (Bildung von affixalen einfachen und zusammengesetzten Derivaten mit Hilfe von einheimischen Morphemen) (Waszakowa 1995: 1-12). Es erscheinen dagegen neue entlehnte Lexeme, von denen Derivate mit polnischen Morphemen gebildet werden. Die Bildung eines Derivates führt automatisch zur Bildung anderer Derivate (wenigstens potentieller Derivate), z. B. kann die Bildung von Adjektiven zur Bildung von drei Derivaten führen: eines Adverbs und eines Substantivs mit dem Suffix -ość, die Bildung eines Substantivs mit dem Suffix -arz kann zur Bildung eines Adjektivs mit dem Suffix -ar/ski und eines Substantivs mit dem Suffix -ar/stwo führen. Hybride Bildungen machen eine der typischen Besonderheiten der polnischen Gegenwartssprache aus. Es handelt sich um Kombinationen aus heimischen und fremden Morphemen, d.h. um Wörter mit fremdem Affix (Präfix oder Suffix) und polnischer Basis, Wörter mit heimischem Affix und fremder Basis und Zusammensetzungen mit einem fremden Glied (Buttler 1990: 147-148).

Unsere Kenntnis der Sprache am Ende des 20. Jahrhunderts ist noch nicht vollständig. Man kann zwei entgegengesetzte Entwicklungstendenzen der gegenwärtigen polnischen Sprache unterscheiden. H. Satkiewicz nennt diese Tendenzen Internationalisierung und Terminologisierung des Wortgutes einerseits und Demokratisierung andererseits. Sie hält die erste Tendenz für stärker (Satkiewicz 1994: 147). In die offizielle Sprache dringen immer mehr Begriffe ein. In Pressetexten, die wirtschaftliche Ereignisse betreffen, erscheinen Wörter gelehrten Charakters, in Werbetexten technischer Wortschatz. In der Presse wird Umgangssprache gebraucht. Neologismen aus der Sprache der Politik und der Politiker, die in der Presse erscheinen, verbreiten sich.

Um ein vollständiges Bild der Veränderungen in der neuesten polnischen Sprache zu liefern, die durch tiefe kulturelle Veränderungen in ganz Europa hervorgerufen wurden, müßte man eine detaillierte Analyse der Sprache der Politik, der Werbung, der Wirtschaft, der Informatik, der Massenmedien, des Sports, des Handels, der Literatur und des Films, der Jugend und der Musik durchführen. Diese Aufgabe bleibt den Forschern des 21. Jahrhunderts vorbehalten.

Literaturverzeichnis

Lexikographische Quellen:

Doroszewski, W.:(Hrsg.) Słownik języka polskiego. T. 1-11. Warszawa 1958-1969.
Kopaliński, W.: Słownik wzrazów obcych i zwrotów obcojęzycznych. Warszawa 1991.
Markowski, A. : Tyle trudnych słów. Praktyczny słownik wyrazów obcych
Skorupka, S.: Słownik frazeologiczny języka polskiego. T. 1-2. Warszawa 1967-1968.
Smółkowa, T.: (Hrsg.). Nowe słownictwo polskie. Materiały z prasy lat 1985-1992. Teil. I: A-O.. Kraków 1998.
Szymczak, M.: (Hrsg.) Słownik języka polskiego. Warszawa 1978-1981.
Tokarski, J.: (Hrsg.) Słownik wyrazów obcych. Warszawa 1972. używanych w prasie, radiu i telewizji. Warszawa 1995.

Verwendete Literatur:

Borkowski, I.: Wartościowanie etyczne jako źródo nacechowania emocjonalnego niektórych terminów z dziedziny jzyka polityki. In: Poradnik Językowy 1995/9-10, S.45-53.
Buttler, D. : Powojenne innowacje w polskim zasobie słownym. In: Przegląd Humanistyczny 5 (1978), 55 – 67.
Buttler, D: Znaczenie strukturalne a znaczenie realne stałych związków wyrazowych. (Paralele frazeologii i sowotwórstwa). In: Z problemów frazeologii polskiej i sowiańskiej. Hrsg. von M. Basaj, D. Rytel Wrocaw-Warszawa-Kraków 1982, 49 – 56.
Buttler, D.: Hybrydy w nowym słownictwie polskim. In: Poradnik Językowy 2 (1990), 145-150.
Conrad, R. : (Hrsg.) Lexikon sprachwissenschaftlichen Termini. Leipzig 1985.
Dbrowska, A.: Czy zanik nowomowy? In: Języki słowiaskie wobec wspóczesnych przemian w krajach Europy Środkowej i Wschodniej. Materiay konferencji a 23-25 IX 1992. Hrsg. von S. Gajda Opole 1993, 27-31.
Dubisz, S.: (Hrsg.) Nauka o języku dla polonistów. Warszawa 1997.
Fleischer, W.: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig 1982.
Kochan, M.: „Przyklejanie etykietek”, czyli o negatywnym określaniu przeciwnika. In: Język i kultura. T. 11. Język polityki a współczesna kultura polityczna. Hrsg. von J. Anusiewicz, B. Siciński. Wrocław 1994, 85-89.
Kuroniówka i falandyzacja. Co piszą o języku. In: Poradnik Językowy 8 (1995), 7 – 8.
Kudra, B.: Sposoby powstawania prasowych okazjonalizmów politycznych. In: Poradnik Językowy 8 (1996), 35 – 44.
Majkowska, G.: Klasyfikacja semantyczna zamierzonych modyfikacji związków frazeologicznych. In: Z problemów frazeologii polskiej i sowiańskiej. Hrsg. von M. Basaj, D. Rytel. Wrocław 1988, 155 – 157.
Mańczak-Wohlfeld, E.: Angielskie elementy leksykalne w języku polskim. Kraków 1994.
Mańczak-Wohlfeld, E.: Tendencje rozwojowe współczesnych zapożyczeń angielskich w języku polskim. Kraków 1995.
Markowski, A.: Nowsze anglicyzmy semantyczne w polszczyźnie. In: Poradnik Językowy 2 (1992), 156 – 160.
Markowski, A.: Oszołom. In: Poradnik Językowy 5 (1992), 399 – 402.
Miodek, J.: Jaka jesteś polszczyzno? Wrocław 1996.
Miodek, J: Super-, arcy-, ultra-. In: Poradnik Językowy 6 (1992).
Przybylska, R. : O współczesnych nazwach firm. In: Język Polski 72 (1992), 138 – 150.
Satkiewicz, H.: Typy zmian w zasobie leksykalnym współczesnej polszczyzny. In: Polszczyzna a/i Polacy u schyłku XX wieku. Hrsg. von K. Handke, H.Dalewska-Greń. Warszawa 1994, 123 – 127.
Satkiewicz, H.: Zmiany w zasobie leksykalnym najnowszej polszczyzny. In: Uwarunkowania i przyczyny zmian językowych. Hrsg. von E. Wrocławska. Warszawa 1994, 143 – 147.
Satkiewicz, H.: Przesunięcia znaczeniowe w słownictwie z zakresu polityki. In: Polszczyzna
Mazowsza i Podlasia. Różnice w mowie pokoleń. Hrsg. von B.Bartnicka, B, Falińska, A. Kowalska, H. Sędziak. Łomża-Warszawa 1993, s.37-42.
Sawicka, G.: Kłopoty z nowym „autem’. In: Poradnik Językowy 1 (1995), 38-49.
Smółkowa, T.: Słownik wyrazów polskich. Super. In: Nowa Respublica 2 (1992).
Super-, arcy-, ultra-. In: Poradnik Jzykowy 6 (1992).
Szewc, P.: Język jest poza kłamstwem. In: Rzeczpospolita 287, 10 – 11 XII 1994.
Urbańczyk, S.: (Hrsg.) Encyklopedia języka polskiego. Wrocław- Warszawa-Kraków 1994.
Walczak, B.: Słowa, które wracają. In: Poznańskie Spotkania Językoznawcze. Tom III. Hrsg. von Z. Krążyńska, Z. Zagórski. Poznań 1998, 107 – 116.
Walczak, B.: Polszczyzna końca wieku. In: Życie i Myśl 3 (1994), 24 – 31.
Waszakowa, K.: Dynamika zmian w zasobie leksykalnym najnowszej polszczyzny. In: Poradnik Językowy 3 (1995), 1- 12.
Wiadomości, Głosy, Rozmowy o Szkole 1 (1998).
Wierzbicka, A.: Język antytotalitarny w Polsce: O pewnych mechanizmach samoobrony językowej. In: Teksty Drugie. 4 (1990), 5 – 30.
Wnuk-Lipiński, E.: Dziesięć lat później. In: Polityka 02.01.1999, 18.
Zagrodnikowa, A.: Nowe wyrazy i wyraenia w prasie. Kraków 1982.
Zimny, R. Wartościowanie i magia w jezyku reklamy. In: Kreowanie świata w tekstach. Hrsg. W.
M. Lewicki, R. Tokarski. Lublin 1995, 239 – 254.

Weitere Literatur:

Dzikiewicz, A.: Miodek, J.: Co robi mysz informatyczna, czyli o problemach z tłumaczeniem angielskich słów w literaturze informatycznej. In: Poradnik Językowy 9-10 (1991), 376 – 381.
Języki słowiańskie wobec współczesnych przemian w krajach Europy Środkowej i Wschodniej. Materiały konferencji z 23-25 IX 1992. Hrsg. von S. Gajda. Opole 1993.
Gawłowski, J.: Czy mówimy językiem innym niż za Gierka i Jaruzelskiego. In: Gazeta Wyborcza 197 (25.08.1995).
Grzywaczewski, D.: Słowa sztandarowe i potępiane w wybranych tekstach publicystycznych. In: Poradnik Językowy 5 (1997), 15 – 31. Mosiołek-Kłosińska, K.: Językowa prezentacja przeciwników politycznych w wypowiedziach kandydatów na prezydenta w kampanii 1995 r. In: Poradnik Językowy 1 (1998), 12 – 20. Wspóczesna polszczyzna mówiona w odmianie opracowanej (oficjalnej). Hrsg. von Z. Kurzowa,
W. Śliwiski W. Kraków 1994.
Otwinowska, A.: Uwagi o kilku anglicyzmach gramatycznych, semantycznych i frazeologicznych w polszczyźnie. In: Poradnik Językowy 2 (1997), 48 – 53.
Puzynina, J.: O języku naszej prasy w latach przełomu (1987-1990). In: Przegląd Humanistyczny 3 (1992), 21 – 31.
Sawicka, G.: Norma a problem tak zwanych „zapożyczeń”. In: Poradnik Językowy 9 – 10 (1995), 78 – 86.
Schippan, T.: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig 1984.
Sękowska, E.: Funkcjonowanie nowszych zapożyczeń angielskich we współczesnej polszczyźnie. Wybrane zagadnienia. In: Poradnik Językowy 5 (1993), 242 – 248.
Sieczkowski, G.; Modrzejewska, B.: Politycy i ich słowa w 1994 roku. In: Rzeczpospolita 2 (3.01.1995).
Walczak, B.: Co to jest język polityki? In: Język polityki a współczesna kultura polityczna. Hrsg. von J. Anusiewicz, B. Siciński. Wrocław 1994, 15 – 20.
Waszakowa, K.: Rola kontekstu i sytuacji w rozumieniu neologizmów. In: Biuletyn Polskiego Towarzystwa Językoznawczego. Zeszyt LIII. Wydawnictwo Energeia 1997, 121 – 132.
Zagórski, Z.: O wybranych wasciwociach wspóczesnego języka ogólnopolskiego. In: Procesy rozwojowe w językach sowiaskich. Hrsg. von J. Zieniukowa Warszawa 1992, 207-218.

Zahlenangeben, die Beteiligung von Präfixen in Bildung der Neologismen in neuen lexikographischen Quellen zeigen

Nowe słownictwo polskie 1985-1992 und Indeks nowych wyrazów i znaczeń 1993-1999

anty- über 400
de-/dez- etwa 400
eko- etwa 70
eks- über 20
euro- etwa 140
mikro- etwa 150
mini- etwa 200
neo- etwa 70
post- etwa 60
pseudo- über 230
re- über 600
samo- etwa 230
super- über 400
tele- über 130
video-/wideo- etwa.100

[1] „Tam, gdzie istnieje pluralizm w kulturze i w polityce, gdzie istnieje demokracja, tam nie ma formy obowiązującej.” (Szewc 1994).
[2] Die expressive Lexik bleibt außerhalb der Erörterung.
[3] Beispiele wurden folgenden Zeitschriften und Zeitungen entnommen: Polityka, Wprost, NIE, Gazeta Wyborcza, Razem, Panorama, Kultura, Tageszeitungen sowie dem Band Nowe słownictwo polskie (T. Smółkowa 1998). Der neueste Index der neuen Wörter umfaßt die Jahre 1993 – 1999. Der zweite Band Nowe słownictwo polskie. Materiały z prasy lat 1985-1992. P-Z wurde vor diesem Vortrag noch nicht veröffentlicht. Als Neologismen betrachte ich Wortbildungsneologismen, Entlehnungen, „semantische Derivate“ sowie phraseologische Einheiten, die nicht in folgenden lexikalischen Quellen notiert wurden: (W. Doroszewski 1958-1969); (M. Szymczak 1978-1981); (S. Skorupka 1967-1968). In der Studie wurde keine Fachpresse berücksichtigt. In der Presse, die an einen breiten Kreis von Abnehmern gerichtet ist, kommen jedoch viele neue Begriffe vor. Die Terminologisierung der Allgemeinlexik bildet eine der charakteristischen Eigenschaften des neuesten Polnisch.
[4] Vgl. der Begriff Neologismus in: Nauka o języku polskim (Dubisz 1997); (Conrad 1985); (Schippan 1984: 257 – 259).
[5] Man beobachtet einen geringen Einfluß der russischen Sprache auf die polnische Lexik. Man kann z. B. die Bildungen glasnost und perestrojka nennen, die schon zu Internationalismen wurden, die Namen von Realien łagier, gulag, Bedeutungsentlehnungen cienki ‚dünn, fein’, prawidłowy ‚richtig, zutreffend’, wiodący ‚grundsätzlich, führend’ (B. Walczak 1994: 24).
[6] Es geht um Elemente verschiedener Art: Phoneme, grammatische Elemente, Wortfügungen, Redewendungen, Bedeutungen, Syntaxkonstruktionen. Vor allem kommt es zu Entlehnungen in der Lexik. Vgl. auch die Definition der Entlehnungen bei E. Mańczak-Wohlfeld 1995: 14. Das Wörterbuch von A. Markowski enthält 120 neueste Entlehnungen (A. Markowski 1995).
[7] Bei Firmennamen findet man gegensätzliche Bestrebungen. Die polnischen Buchstaben werden durch englische ersetzt z. B. k durch c, ks durch x, j durch y, w durch v, ku durch q, i vor Vokal durch j. (Zimny 1995: 239 – 254); (Przybylska 1992: 138 – 150).
[8] Die Entlehnungen wurden darüberhinaus in folgenden lexikographischen Quellen geprüft: Kopaliński 1991; Tokarski 1972. Es wurden Entlehnungen aus folgenden Quellen berücksichtigt: Smółkowa 1998; Mańczak-Wohlfeld 1994; Markowski 1995.
[9] Über den Begriff „Präfix“ vgl. Buttler 1978: 61, Zagrodnikowa 1982: 59. Den Begriff „Quasi-Präfix“ verwendet Buttler 1990: 147 – 148.
[10] Super kann auch als separate Bestimmung auftreten, die Adjektive oder Adverbien in attributiven oder verbalen Verbindungen ersetzt: Wyglądasz dzisiaj super. To dopiero super samochód! (‘Du siehst heute aber super aus. ist das aber ein Superauto!’). Zum Präfix super s. T. Smółkowa 1992: 67.
[11] A. Markowski unterschtreicht, daß Alle Teile und Präfixe zusammen mit den nach ihnen folgenden Wörtern zu schreiben sind (Markowski 1995: 172).
[12] Hierher gehören auch Substantive mit den Präfixen a-, de-, und re-: apolityzacja ‚Ferbleiben von der Politik’, desolidaryzacja ‚Fernhalten der aus der Solidarność stammenden Politiker von der Macht’, repeerelizacja ‚Wiedereinführung der Ideologie der VRP’ ¬ PRL ‚VRP’ (Volksrepublik Polen).
[13] Vgl. auch Quasi-Formant –gate (Impartgate ‘eine Affäre im Geschäft „Impart” in Wrocław’, Warsowgate ‘eine Affäre in Warschau’ ¬Watergate).
[14] A. Markowski weist auf die formale Ähnlichkeit mit dem Verb świntuszyć hin (Markowski 1992: 400).