Gralis (Das Slawistik-Portal)
Branko Tošović
Der Name „Gralis“ leitet sich vom gleichnamigen, am 1. März 2000 eröffneten slawistischen Online-Portal der Karl-Franzens-Universität Graz her (http://gralis2.at/gralis), wobei das Akronym Gralis für Grazer linguistische Slawistik steht. Das Gralis-Portal befindet sich auf einem externen Server der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Gegenwärtig setzt sich Gralis aus über 3.000 Websites zusammen, die folgende integrale Teile des Portals umfassen: Projektarium, Korpusarium, Educarium, Gralisarium, Grazer Slawisticarium und Operarium.
Projektarium
Das Projektarium bildet eine Plattform zur Sammlung, Bearbeitung und Analyse linguistischen Materials im Rahmen von Forschungsprojekten wie
- „Die Unterschiede zwischen dem Bosnischen/Bosniakischen, Kroatischen und Serbischen“[„Razlike između bosanskog/bošnjačkog, hrvatskog i srpskog jezika“] (FWF-Projekt, P19158-G03, 2006–2009),
- Andrić-Initiative
- „Die vergleichende Analyse der semantisch-derivativen Kategorie der Aktionsarten in der slawischen Sprachen“ [„Studium porównawcze nad kategorią semantyczno-słowotwórczą Aktionsarten w językach slowiańskich“] (Projekt des Ministeriums für Wissenschaft und höheres Schulwesen der Republik Polen, N104_012_31/0898, 2006–2009) u. a.
Weiters dient das Projektarium für öffentliche und frei zugängliche Präsentationen slawischer Sprachwissenschaftsprojekte und darüber hinaus auch als Medium für all jene, die einen Beitrag zu wissenschaftlichen Untersuchungen slawischer Sprachen leisten möchten. Als besonderer Schwerpunkt im Rahmen der Rubrik Projektarium wurde im Herbst 2005 eine einmal im Monat am Institut für Slawistik stattfindende Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Forschungsabend“ initiiert, die Studierenden bei der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten behilflich sein und generell zur Förderung der wissenschaftlichen Betätigung von Studierenden dienen soll.
Educarium
Das Educarium stellt eine Online-Plattform für das Erlernen slawischer Sprachen dar, die sich aus dem Grazer Educarium, dem Linguarium und dem Linguisticarium zusammensetzt. Das Grazer Educarium beinhaltet Material für den Unterricht zu Disziplinen der slawischen Sprachwissenschaft und besteht aus vier Teilen: Der erste betrifft den Unterricht auf dem Gebiet der slawischen Linguistik am Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität Graz, der zweite trägt die Bezeichnung Educarium-Forum und dient als Hilfsmittel für den Unterricht sowie einen wechselseitigen Informationsaustausch zwischen Lehrenden und Studierenden. Der dritte Teil nennt sich BKS-Abend und ist Themen des Unterrichts der Sprachen bosnisch/bosniakisch, kroatisch und serbisch gewidmet, und im vierten Teil mit dem Titel Dissertarium werden schließlich Dissertationen, Diplom- und andere Arbeiten präsentiert und Informationen zu Diplomprüfungen weitergegeben. Besondere Teile des Grazer Educariums stellen das Textarium (Sammlung von für den Unterricht vorgesehenen Texten) und das Translatorium (mit elementaren, für Studierende der Slawistik vorgesehenen Informationen aus der Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens) dar.
Linguarium
Das Linguarium bietet (in erster Linie Studierenden) grundlegende Informationen zu sämtlichen slawischen Sprachen und besteht aus folgenden Rubriken: Slawische Sprachen, Altkirchenslawisch, B/K/S (Bosnisch/Bosniakisch, Kroatisch, Serbisch, Montenegrinisch, Serbokroatisch), Bulgarisch, Burgenlandkroatisch, Kaschubisch, Mazedonisch/Makedonisch, Polnisch, Russisch, Rusinisch/Ruthenisch, Slowakisch, Slowenisch, Sorbisch, Tschechisch, Ukrainisch und Weißrussisch. Das Linguisticarium enthält Informationen zur Slawistik, Sprachwissenschaft und zu den wichtigsten linguistischen Disziplinen (Linguistik, Graphik, Orthographie, Phonetik, Phonologie, Grammatik, Morphologie, Syntax, Lexikologie, Lexikographie, Phraseologie, Wortbildung, Textgrammatik, Stilistik, Soziolinguistik, Dialektologie, Computerlinguistik).
Grazer Slawistikarium
Beim Grazer Slawistikarium handelt es sich um eine Plattform zur Präsentation der slawischen Sprachwissenschaft in Graz, die sich aus drei Teilen – Forschungstätigkeit, Forscher und Lehrtätigkeit – zusammensetzt. Im Rahmen der Forschungstätigkeit werden dabei folgende Aspekte der Grazer Slawistik dargestellt: Geschichte, Perspektiven, Forschungsprofil, untersuchte Sprachen , Projekte, Publikationen, Kooperation, wissenschaftliche Veranstaltungen, Dissertationen, Diplomarbeiten. Die Rubrik mit dem Titel „ Ich bin ein/e GrazerIn“ beinhaltet Informationen zu auf dem Institut für Slawistik in Graz abgehaltenen Lektoraten, Gastvorträgen, Kongressen usw. In der Unterrubrik mit der Bezeichnung Forscher werden in einer Gliederung nach drei Zeitabschnitten grundlegende Informationen zu am Grazer Institut für Slawistik tätigen ForscherInnen präsentiert. Es handelt sich dabei (1) um das 19. und 20. Jahrhundert (Gregor Krek, Karel Štrekelj, Vatroslav Oblak, Matija Murko, Fran Ramovš, Rajko Nahtigal, Heinrich Felix Schmid, Bernd von Arnim und Josef Matl), (2) um das 20. Jahrhundert (Linda Aitzetmüller-Sadnik, Stanislaus Hafner, Herbert Schelesniker, Harald Jaksche und Erich Prunč) und schließlich (3) um Personen, die sowohl im 20. als auch im 21. Jahrhundert an der Grazer Slawistik tätig waren bzw. sind (a: auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft: Maximilian Hendler, Ludwig Karničar, Heinrich Pfandl, Branko Tošović und Manfred Trummer, b: in der Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft: Wolfgang Eismann, Peter Grzybek sowie c : in der Sprachbeherrschung: LektorInnen, Lehrbeauftragte u. a.). Der letzte Teil des Grazer Slawistikariums beinhaltet Angaben zu sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen aus den drei Studienrichtungssprachen (BKS, Russisch und Slowenisch), aus den Lektoratssprachen (Bulgarisch, Polnisch, Tschechisch) und Allgemeines zu lebenden slawischen Sprachen sowie zu Altkirchenslawisch. Eine weitere Kategorisierung betrifft die Sprache der Lehrtätigkeit von am Institut tätigen Personen, wobei zwischen den Sprachen der primären und sekundären Lehrtätigkeit unterschieden wird.
Gralisarium
Die Rubrik Gralisarium bietet (beginnend ab 1997) Informationen zu wissenschaftlichen Veranstaltungen und Gastvorträgen auf dem Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität Graz.
Operarium
Das Operarium setzt sich aus unterschiedlichsten Informationen für wissenschaftliche und edukative Aktivitäten zusammen und besteht aus den Unterpunkten Internetarium, Online-Wörterbücher, Formulare, GIS, ZID, Formulare des Personalwesens der Uni Graz, UNIGRAZonline, Webmail, Einladung von Gästen und Aktuelles.
Koprusarium
Den nun abschließend beschriebenen Bestandteil von Gralis bildet das Koprusarium, das als Plattform für die Aufbereitung, Bearbeitung, Analyse und Online-Präsentation von Korpusmaterialien dient und dessen wesentlichsten Bestandteil das Gralis-Korpus darstellt. Daneben bietet das Korpusarium Informationen zu den wichtigsten Korpora im Rahmen der Slawia, zu Korpora anderer Sprachen (englisch, deutsch u. a.) und im Besonderen zu Fragen der Korpuslinguistik.