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Letzte Bearbeitung: 13.10.2009 14:02
 

Substantiv

Metzler Lexikon Sprache 2000




Metzler Lexikon Sprache 2000 / Herausgegeben von Helmut Glück. – Stuttgart – Weimar: Verlag J. B. Metzler. – S. 703-704.

Substantiv

lat. nōmen substantīvum >Wort, das für sich selbst Bestand hat.
Auch: Nomen;
in Schulgrammatiken auch: Dingwort, Gegenstandswort, Hauptwort, Nennwort,
engl, noun,
frz. nom
→ Wortart, deren lexikalisierte Repräsentanten im Dt. rd. die Hälfte des gesamten Wortschatzes ausmachen.

In morpholog. Hinsicht sind S. durch → Deklination und damit durch die Kategorien

gekennzeichnet.
In syntakt. Hinsicht zeichnen sich S. durch die Fähigkeit aus, als → Kern einer Nominalphrase zu fungieren und ein → Satzglied bilden zu können

S. lassen sich nach verschiedenen Kriterien subklassifizieren, so z.B.
nach dem morpholog. Kriterium:

oder auch nach dem Kriterium der → Valenz.

In semant. bzw. syntakt.-semant. Hinsicht werden die S. unterschiedl. klassifiziert.
Einigkeit besteht weithin darüber, dass sich als Subklassen unterscheiden lassen:

Häufig werden die Sammelbezeichnungen (→ Kollektivum, z.B.
    Familie,
    Herde,
    Laub,
    Obst)

als weitere, allein semant. begründbare Subklasse der S. angesehen.
Bisweilen wird die Gesamtheit der S. eingeteilt in

wobei dann die oben erwähnten Subklassen als Subklassen der Konkreta angesehen werden.
Andere Einteilungen (vgl. Heibig & Buscha Gr16, Kap. 2.2.1) unterscheiden

Dagegen wird vorgebracht (vgl. Eisenberg Gr3, 183), dass sich die Abstrakta wie die Konkreta jeweils in die Subklassen

untergliedern lassen.
Nach weiteren Kriterien bestimmte Subklassen der S. sind:

Literatur

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  2. W. Rettig, Sprachsystem und Sprachnorm in der dt. S.flexion. Tübingen 1972.
  3. K.-E. Sommerfeld & H. Schreiber, Wörterbuch zur Valenz und Distribution dt. S.e. Tübingen 1974.
  4. V. Ullmer-Ehrich, Zur Syntax und Semantik von Sub­stantivierungen im Dt. Kronberg 1977.
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  6. R. W. Langacker, Nouns and Verbs. Language 63, 1987, 53-94.
  7. S. J. Schierholz, Lexikolog. Analysen zur Abstraktheit, Häufigkeit und Polysemie dt. S.e. Tübingen 1991. – M. Krifka, Massennomina. In: HSK6, 1991, 399-417.
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  12. Heibig & Buscha, Gr16, Kap. 2. – K.-M. Kopeke (Hg.), Funktionale Untersuchungen zur dt. Nominal- und Verbalmorphologie. Tübingen 1994.
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