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Letzte Bearbeitung: 18.11.2009 12:58
 

Bastian Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod".

Biografie:

Bastian Sick, Jahrgang 1965, geboren in Lübeck, lebt in Hamburg. Studium der Geschichtswissenschaft und Romanistik; Magister Artium; Tätigkeit als Lektor und Übersetzer; von 1995-1998 Dokumentationsjournalist beim SPIEGEL-Verlag, ab Januar 1999 Mitarbeiter der Redaktion von SPIEGEL ONLINE. Dort seit Mai 2003 Autor der Kolumne »Zwiebelfisch«.

Bastian Sick

Bastian "Der Zwiebelfisch" Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod".

"Ob Nutella nun weiblich oder sächlich ist, ist sicherlich keine Frage auf Leben und Tod, aber eine Antwort hätten wir schon gern."

Der Bestseller "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" des Zwiebelfisch-Kolumnisten von Spiegel-Online ist ein amüsanter Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache: Die oder das Nutella - diese Frage hat schon viele Gemüter beim Frühstück bewegt.

http://www.kolumnen.de/sick.html

"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" als Doppel-Audio-CD! von Bastian Sick und Rudolf Kowalski

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod
von Bastian Sick
Erscheinungsdatum: September 2004
ISBN: 3462034480
Broschiert
Versandfertig bei Amazon in 24 Stunden.
Verkaufsrang: 6
Preis: EUR 8,90

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Die deutsche Sprache liegt uns offensichtlich fast allen am Herzen, wie man an der ebenso endlosen wie hitzigen Debatte über die Rechtschreibreform erkennen kann. Einerseits. Andererseits ist leider ein oft unbedachter und liebloser Umgang mit ihr zu beklagen. Die Sprache kann sich ja nicht wehren, nicht einmal gegen schlimmste Vergewaltigungen -- man denke nur an den brutalstmöglichen Sprachschrott unserer Politiker. So etwas wie eine Sprachpolizei bräuchte man, die freundlich aber bestimmt auf Vergehen hinweist und Bußgelder verhängt. Freundliche Hinweise bekommt man auch im Zwiebelfisch , der Sprachkolumne, die Bastian Sick seit über einem Jahr wöchentlich für Spiegel-Online schreibt. Kaum zu glauben, dass man über Phänomene wie Fugen-s, unregelmäßige Verben oder sich epidemisch ausbreitende Suffixe so unterhaltsame Texte schreiben kann. Bastian Sick ist Entertainer und Oberlehrer in einer Person, wobei er letzteren vor allem in tabellarischen Zusammenfassungen am Ende seiner Kolumnen auslebt. Dabei ist das doch wohl der Idealfall eines Sachbuchs: wo man lachen und schmunzeln und gleichzeitig jede Menge lernen kann. Zum Beispiel, wo das Eszett seinen Namen herhat und warum die Deutschen als einzige diesen wunderlichen Buchstaben benutzen. Oder wie man eingebürgerte Fremdwörter konjugiert -- warum es zwar „ich recycle“ heißt, aber nicht „du recyclest“. Und auf die verzwickte Frage, ob „gedownloadet“ oder „downgeloadet“ richtig ist -- wer hätte sich das noch nie überlegt --, weiß Sick die verblüffend einfache Antwort: „Weder noch, es heißt ‚heruntergeladen'“. Und wieso der Zwiebelfisch ausgerechnet Zwiebelfisch heißt, erfährt man naturgemäß auch. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod bietet 47-mal charmante Aha- und Haha-Erlebnisse und ist jedem Sprach-User heißestens zu empfehlen. --Christian Stahl

Kundenbewertungen

Sprachverfallstheorien sind so alt wie das Sprachbewusstsein

Ein kurzer Blick in dieses Buch genügt, um zu sehen: Aha, hier hat also ein Journalist das getan, was schon viele vor ihm getan haben: Er hat den vermeintlich zunehmenden Sprachverfall unserer Gesellschaft kritisiert. Auch wenn er das nicht ganz so brachial wie manche seiner Vorgänger tut, sondern vielmehr auf unterhaltsame und fast schon wieder erbauliche Weise, so ist dennoch - aus sprachwissenschaftlicher Sicht - seine Methodik zu hinterfragen. Nicht nur, dass er den Titel seines Buches von einer vor längerer Zeit erschienenen Dissertation ("Rettet dem Dativ!") abgeguckt hat, nein! Er zieht mit nicht belegten Hypothesen und erwiesenermaßen falschen Behauptungen in den Kampf gegen die Sprachverfälscher und Sprachbanausen allerorts. Dabei wissen wir nicht erst seit Rudi Kellers Ausführungen zur Sprachwandeltheorie (sein bekanntes "Invisible-hand-Phänomen), dass Sprachwandel - und nicht Sprachverfall!! - etwas Natürliches ist. Dass Sprache sich im permanenten Wandel befindet und noch niemals eine Sprache wirklich verfallen ist. Außerdem führt er uns vor Augen, dass wir immer nur die Sprache der anderen kritisieren, niemals unserer eigene (ach, was spreche ich bloß für ein verlottertes Deutsch im Vergleich zu meiner Großmutter?! oder: Mensch, wie schrecklich ist nur das Neuhochdeutsche im Vergleich zum Althochdeutschen!!). Sprachwandel setzt immer mit "Fehlern" ein, die im Laufe der Zeit zu Konventionen werden. Aber gut: unterhaltsam ist es, wenn einem diese Fehler vorgehalten werden - falls sie nicht schon längst so selbstverständlich geworden sind, wie "wegem dem schlechten Wetter"-Aussagen oder "weil er hat sein Auto dort geparkt". 2 Punkte - nicht mehr, denn all das ist nicht neu, sondern nur geschickt vermarktet - nicht weniger Punkte, weil es dennoch ein Buch ist, das zum Sprachphilosophieren anregt.

auf lustige Art, etwas lernen

"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"-Schon dieser Titel ist lustig und viele erkennen darin schon ihre verwahrloste deutsche Aussprache. Um selbige zu verbessern, muss man erst mal wissen, was aber richtig ist. Das lernt man in diesem Buch und das auf lustige Art. Bastian Sick schreibt die "Zwiebelfisch-Kolumnen" in jeder Woche neu, für die unsicheren deutsch-Sprecher im "Spiegel-Online". Diese lehrreichen und zugleich unterhaltsamen Kolumnen hat er in diesem Buch zusammengefasst. Am Ende, von fast jeder Grammatik-Regelung, ist auch noch eine übersichtliche Tabelle vorhanden, die das, im Kapitel Gelernte, auffrischt und leicht verständlich macht. So lernt man hier über den Plural, der skurrilsten Wörter, die Satzzeichen und ihre, oftmals im Altag, übergebrauchten Verwendungen und über die Aussprache der deutschen Sprache. Und das in einem lustig-satyrischen Buch, in dem auch jeder seine eigenen deutsch-Sprach-Schwächen und lange Zeit, richtig geglaubten Sprachfehler, lernt. Einfach Toll ! (auch gut, als Begleitbuch, für Schüler, zum Deutschunterricht) Übrigens kommt die neue, deutsche Rechtsschreibung auch nicht zu kurz.

Fangen wir doch mal mit Goethe an

Also Goethe, der konnte ja auch nicht richtig deutsch. Schreibt in der einen Zeile "ein echter deutscher Mann kann keinen Franzen leiden". Und in der nächsten "...doch ihre Weine trinkt er gern." Und da liegt leider ein Bezugsfehler vor, weil das eine Einzahl und das andere Mehrzahl ist, und ich will mir die E-mail gar nicht vorstellen, die Bastian Sick, wäre er der Schlußredakteur gewesen, an Goethe geschickt hätte, und dann hätte sich Goethe dieses Buch gekauft und endlich korrektes Deutsch geschrieben. Und genau das ist ja das Unangenehme an diesem Buch: klar, die Leute sollen gefälligst korrekt schreiben, aber korrekt zu schreiben heißt noch lange nicht, gut zu schreiben, und gut zu schreiben, also plastisch und inspiriert und präzise und poetisch, gut zu schreiben: das ist nicht gerade Sicks Stärke. Er ist halt der Hausmeister: räumt den Dreck weg und schreibt die Hausordnung immer wieder ab. Ein schmutziger Job, und ich weiß nicht, ob Sick ihn unbedingt tun muß.